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Chronik

Vereinschronik zum 50jährigen Jubiläum des Ski-Club Gladbeck 1953 e.V. im Jahre 2003 vom Ehrenvorsitzenden Rolf Schenk & Herbert West


Die Geschichte des Skiclub Gladbeck begann eigentlich 1952. In diesem Jahr lernten sich Max Stöhr und Willy Schnelle kennen. Der gebürtige Riesengebirgler Max überzeugte den Flachlandtiroler Willy von der weißen Pracht.


Im November 1952 erschien ein Inserat in der Gladbecker Presse: ”Wer Interesse an einer gemeinsamen Fahrt ins verschneite Sauerland hat, möge sich beim Verkehrsverein oder an der Kasse der städtischen Badeanstalt melden.“


Damals – am 3. Nov. 1952 – folgten 24 Personen diesen Aufruf. Schon wenige Tage darauf startete eine fröhliche, bunt zusammengewürfelte Gruppe zur ersten Fahrt nach Winterberg. Im Januar 1953 wurden die Fahrten ins Hochsauerland fortgesetzt und viele, viele, viele … folgten.


Aus dem damaligen Teilnehmerkreis bildete sich zunächst eine Interessengemeinschaft. Aber schon bald drängten einige Skikameraden darauf, einen Zusammenschluss zu einem ordentlich geführten Verein herbeizuführen. Am 29. Januar 1953 trafen sich 25 Personen im Lokal Wegener am Markt zu einer vorbereitenden Versammlung. Alle Anwesenden waren mit der Gründung eines Vereins auf fester, gesetzlicher Grundlage einverstanden. ”Demnach steht nunmehr der Gründung eines Gladbecker Skiclubs nichts mehr im Wege” – so der genaue Wortlaut des Protokolls vom 29. Januar 1953.


Die Gründungsversammlung selbst fand am 5. Februar 1953 statt. 29 Personen nahmen daran teil. Willy Schnelle übernahm die Versammlungsleitung und schlug Max Stöhr zum 1.Vorsitzenden vor.

Die Aufnahme in den WSV erfolgte mit 49 eingetragenen Mitgliedern am 13. Juni 1953.


Zum 25jährigen Jubiläum 1978 war der Gladbecker Skiclub auf rund 350 Mitglieder angewachsen, ein Beweis dafür, dass sich der weiße Sport zu einem Massensport entwickelt hatte, auch unter den Gladbecker Bürgern hatte er viele Freunde gefunden.


Der Aufbau des Vereins verlief konstant. Neben dem Leistungssport stand die Breitenarbeit im Vordergrund. Übungsleiter und Lehrwarte (Skilehrer) wurden ausgebildet. Die Wettkämpfe und sportlichen Leistungen beschränken sich jedoch nicht nur auf den Skisport. Bei leichtathletischen Veranstaltungen, Orientierungsläufen, Waldläufen, Fuß- und Volleyballturnieren, die auf Bezirks- und Verbandsebenen ausgetragen wurden und werden, wirken unsere Mitglieder erfolgreich mit. Viele legen alljährlich das Sportabzeichen ab, hier gehört der Verein zu den Führenden in unserer Sportstadt Gladbeck.


Dass bei allem Sport die Geselligkeit nicht zu kurz kommt, ist allgemein bekannt. Bekannt aber ist auch die große Zusammengehörigkeit des Clubs, um die uns viele Vereine beneiden. Viele der gesteckten Ziele wurden erreicht. Und eines der erklärten Ziele ist Wirklichkeit geworden. 1983 kauften wir ein altes Haus im Ortskern von Willingen-Usseln im Hochsauerland und haben es nach unseren Vorstellungen überwiegend in Eigenleistung umgestaltet. In diesem Jubiläumsjahr 2003 feiern wir das 20jährige Jubiläum des vereinseigenen Willy-Schnelle-Hauses.


Wenige Kilometer von Gladbeck entfernt entstand das Alpincenter, das im Januar 2001 seine Pforten öffnete – vor 5 Jahren haben wir noch nicht davon träumen können, dass Skifahren zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter auch im Ruhrgebiet möglich ist. Wir sind stolz darauf, dass sich unter erfahrenen vereinseigenen Skilehrer/-innen Kinder und Jugendliche dieser Stadt im Schnee trainieren können. Vielleicht wird sich der Name “Ski-Club Gladbeck” in absehbarer Zeit in den Siegerlisten der Westfalen- und Westdeutschen Meisterschaften im alpinen und LL-Bereich wiederfinden, so wie das in den glorreichen 80er Jahren war, als wir mit ca. 30 bis 40 Teilnehmern zu den Wettkämpfen fuhren und viele Titel und Platzierungen mit nach Hause gebracht haben.


Zur Freude an der sportlichen Bewegung gesellen sich beim Skilauf vielerlei Erlebnisse: Zauber der Landschaft, besonders der Berge im Winter, die frohe Geselligkeit am Hang oder in der Loipe, in der Hütte, im Hotel, das Sich messen auf dem Schnee in seiner fast unerschöpflichen Vielfalt, die Auseinandersetzung mit der Natur und deren Elementen, mit Sonne, mit Kälte, Sturm und Nebel.


Wir sollten die verschiedenen Formen des Skilaufs nicht gegeneinander aufrechnen: Nicht der Langlauf und das Skiwandern in der Loipe allein bringen das Erlebnis der Natur und nicht nur die schnelle Abfahrt schenkt das wahre Glück. Der langsame stundenlange Anstieg mit Fellen, die einsame Gipfelrast, die rasante Abfahrt im stiebenden Tiefschnee, das lustige Schwingen auf kunstvoll präpariertem Schneeparkett, die Abende im Kreis der Freunde auf abgelegenen Hütten, die lauten Nächte in Diskotheken, der Skilauf kennt viele berauschende Variationen. Eines aber ist allen gemeinsam: Im Skilauf werden die Beziehungen der Menschen untereinander enger, menschlicher. Barrieren, die Geld, Schulbildung oder berufliche Stellungen errichtet haben, werden niedergerissen.

Gerade hier bietet sich der Sport in vielerlei Hinsicht als ein Raum der Vermenschlichung in einer Welt an, die sonst so viele unmenschliche Züge aufweist.


Der Verein hatte seine Geburtsstunde Mitte des letzten Jahrhunderts, es ist also schon ein alter Verein mit seinen 50 Jahren. Doch das alles ist Schnee von gestern. Wir wollen noch älter werden mit den Zielen: Förderung der Jugendarbeit und breites Angebot an sportlichen und geselligen Veranstaltungen. Der Skisport entwickelt sich rasant. Neben der althergebrachten Technik kommen neue hinzu: Im Langlauf zum Beispiel “freie Technik -Skating”, im alpinen Bereich “Snowboard-” und “Big Food”-fahren. Weltcuprennen in den Städten ist in unseren Regionen neu. Sprint-Weltcuprennen der Langläufer werden in Düsseldorf am Rheinufer ausgetragen und in der „Arena auf Schalke” finden Biathlon-Wettbewerbe statt.


 Aber nicht nur der Hochleistungssport verändert sich: Gerade im Freizeitbereich sind nordische Tendenzen zu beobachten. “Nordic Walking” und “Nordic Blading” sind die prägenden Begriffe für die neuen Fitness- und Gesundheitstrends. Unter “Nordic Walking” kann sich fast jeder das Gehen mit Stöcken vorstellen und das ohne Schnee. “Nordic Blading” ist dem Bewegungsablauf des Skilanglaufs sehr nah und bietet mit den kurzen Inline-Skates oder Rollerblades eine leichte Handhabung. Selbst Inline-Skates-Anfänger können sich mit Hilfe der Stöcke die Angst vor dem ersten wackligen Stehen und Schritten nehmen. Gerade weil man zwei Stöcke hat, fühlt man sich sicherer. Mit der Zuhilfenahme der Stöcke wird die Inline-Bewegung zur Ganzkörperbewegung und damit der Rücken entlastet. Hier rollt eine neue Sportart auf uns zu, die Jung und Alt die Möglichkeit bietet, den Sport als eine Art Lebensqualität zu erfahren.